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Vernetzte Hilfen

für Kinder intellektuell beeinträchtigter Eltern und ihre Eltern

Eine intellektuelle Beeinträchtigung ihrer Eltern kann ein besonderes Risiko im Leben von Kindern darstellen. So scheint es ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsverzögerungen bei diesen Kindern zu geben. Sie sind aufgrund der Behinderung der Eltern evtl. auch Diskriminierungen ausgesetzt. In ihren intellektuellen Fähigkeiten sind die Kinder ihren Eltern häufig schon sehr früh überlegen und übernehmen Verantwortung für ihre Eltern (Parentifizierung). Während es in der Vergangenheit häufig zu Trennungen von Eltern und Kindern, oft schon unmittelbar nach der Geburt, kam, leben die Kinder heute häufiger bei ihren leiblichen Eltern. Damit die Kinder gut bei ihren Eltern leben können, benötigen die Familien Unterstützung. Diese beinhaltet gezielte Förderung der Kinder, sie werden aber außerdem durch die Begleitung der Eltern unterstützt und entlastet.

Von 2009 bis 2011 führte MOBILE e.V. das von der Aktion Mensch geförderte Projekt "Vernetzte Hilfen" durch. Der Fokus lag auf der förderlichen Gestaltung der Lebensbedingungen der Kinder und sollte Kindern intellektuell beeinträchtigter Eltern die Möglichkeit geben, bei ihren Eltern aufzuwachsen.

Es unterstützte den Aufbau des Unterstützungsangebots Begleitete Elternschaft und schloss an das Modellprojekt Begleitete Elternschaft an. Im Rahmen des Unterstützungsangebots Begleitete Elternschaft wird die Arbeit des Projekts inhaltlich weiter geführt.

Zielgruppe

Zur Zielgruppe gehörten einerseits Kinder, deren Eltern eine intellektuelle Beeinträchtigung haben, ebenso wie Kinder so genannter lernbehinderter Menschen. Das Angebot richtete sich an Familien, die bei der Pflege, Versorgung und Erziehung ihrer Kinder längerfristig oder sogar auf Dauer auf Unterstützung angewiesen sind, weil bei den Eltern oder einem Elternteil eine Behinderung vorliegt. Es handelt sich hierbei in der Regel um sozial benachteiligte Familien, die nicht oder in nicht ausreichendem Maße über soziale Netzwerke verfügen.

Unterstützungsangebot

Im Rahmen ambulanter Unterstützungsleistungen wurden Familien mit intellektuell beeinträchtigten Eltern begleitet. Die Begleitung umfasste sowohl Hilfen zur Förderung und Erziehung der Kinder in der Familie als auch Ambulant Betreutes Wohnen.

Vernetzung

Als weiterer Beitrag zur konkreten Unterstützung fand Vernetzung von Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe und der Familienarbeit statt. Ziel war es, die Kinder, aber auch ihre Eltern, in möglichst umfassende, gleichzeitig gut kooperierende und überschaubare Netzwerke einzubinden. Die Kinder sollten dort externe Förderung und Unterstützung erhalten, wo ihre Eltern diese nicht leisten können.

Trennungsbegleitung

Auch bei der Entscheidung für eine Trennung von Eltern und Kindern, sei es seitens der Eltern selbst oder seitens des Familiengerichts, sollten Kinder und Eltern im gemeinsamen Umgang weiter begleitet werden.

Informationen zum aktuellen Unterstützungsangebot erfahren Sie unter Begleitete Elternschaft.

Downloads

Neue Wege in der Behindertenpolitik(PDF, 587,5 KB)